Potsdam – Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen soll deutlich verbessert werden. Das forderten heute SPD-Fraktionschef Günter Baaske und der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Heiko Müller, anlässlich der Debatte über Zukunftschancen für Brandenburgs Schulabgänger. Die SPD-Fraktion hatte das Thema anlässlich des heutigen ´Zukunftstag für Mädchen und Jungen` auf die Tagesordnung der Landtagssitzung gesetzt.
Mehrere SPD-Abgeordnete haben anlässlich des ´Zukunftstags` Informationsbesuche von Schülern in regionalen Unternehmen organisiert oder in den Landtag eingeladen. Baaske: „Die heutige Debatte ist eine hervorragende Gelegenheit, um dieses Thema im Interesse der Jugendliche zu befördern. Wir brauchen in Brandenburgs dringend Fachkräfte, sonst haben unsere Betriebe keine Entwicklungsmöglichkeit. Deshalb hat bei uns der Fachkräftenachwuchs hervorragende Jobchancen. Voraussetzung sind natürlich gute schulische Leistungen.“ Die Jugendlichen forderte er auf, sich mit der ganzen Bandbreite von Berufsmöglichkeiten zu beschäftigen. Baaske: "Zu viele konzentrieren sich noch auf die beliebtesten Ausbildungsberufe, darunter Bürokauffrau und Koch."
Die Abwanderung junger Menschen im Alter von 18 bis 30 sei mit jährlich etwa 10.000 Personen "weiterhin dramatisch". Baaske: "Wir wollen, dass sie in Brandenburg bleiben und hier ihre Chance bekommen und sie nutzen." Durch den ´Zukunftstag` und den ´Tag des offenen Unternehmens` am 12. Mai könnten sie regionale Unternehmen kennen lernen und die Betriebe für sich werben. Baaske: „Das ist notwendig, denn wir wollen, dass Brandenburgs Jugend in ihrer Heimat Arbeit finden“. Zugleich wandte er sich klar dagegen, mit Niedriglöhnen für Brandenburg zu werben. Baaske: "Das geht nach hinten los. Das befördert die Abwanderung. Wir wollen qualifizierte Arbeitsplätze. Sie sind Brandenburgs Zukunft."
Heiko Müller forderte Schule und Betriebe zu einer engen regionalen Kooperation auf: "Schulen und Betriebe müssen in regionalen Netzwerken zusammen arbeiten, damit sich Jugendliche möglichst frühzeitig beruflich orientieren können. Sie sollen die Chance haben, ´Beruf zu schnuppern`." Für diese Netzwerke gebe es bereits zahlreiche gute Beispiele. Müller: "Entscheidend ist jedoch das persönliche Engagement der Lehrer. Sie bewegen die Stellschraube und tragen deshalb eine besonders große Verantwortung." Um den Berufsorientierung an den Schulen zu verbessern soll auf Initiative der SPD-Fraktion das Praxislernen bis 2010/11 flächendeckend eingeführt werden.