Barbara Hackenschmidt (MdL)
Potsdam – Die bisherige Energiestrategie der Landesregierung soll aktualisiert werden. Sie ist bis zum Jahr 2010 konzipiert. Barbara Hackenschmidt, energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: "Die aktuelle Strategie ist von der Wirklichkeit längst überholt. Sie muss dringend an die Realität und vor allem die künftigen Chancen angepasst werden." Deshalb werden die Koalitionsfraktionen in der Landtagssitzung im Mai die Landesregierung auffordern, die Energiestrategie zu überprüfen und im ersten Halbjahr 2007 fortzuschreiben. Einen entsprechenden mit der CDU abgestimmten Beschluss fasste die SPD-Fraktion auf ihrer heutigen Sitzung in Rathenow.
Für den Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Stromproduktion hat Brandenburg die für 2010 vorgesehenen Ziele längst erreicht. Hackenschmidt: "Das ist sehr erfreulich. Bei den regenerativen Energien ist Brandenburg bundesweit Spitzenreiter. Das wollen wir weiter ausbauen“. Ein wichtiger Markstein dafür ist zum Beispiel der Bau der Solarfabrik Odersun in Frankfurt. Sie wurde durch den früheren Frankfurter Oberbürgermeister und heutigen SPD-Abgeordneten Wolfgang Pohl mitinitiiert.
Martina Gregor, umweltpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende: "Kernenergie ist für uns kein Thema. Das Betriebsrisiko ist zu groß. Für die Endlagerung gibt es keine Lösung. Wir können nicht tausende Generationen mit unseren heutigen strahlenden Abfällen belasten. Dafür gibt es keine Sicherheit. Die Kohleverstromung aber bleibt ein zentraler Energieträger, muss aber deutlich effektiver werden. Im Mittelpunkt muss dabei die Kohlendioxid-Minderung stehen. Die Zukunft aber sind Energieeinsparung, Effizienz und regenerative Energien sowie Biomasse. Darauf müssen wir uns konzentrieren."
Brandenburg müsse dabei seine Vorreiterrolle weiter ausbauen. Gregor: „Hier können und werden wir Vorbild sein und auch zahlreiche Arbeitsplätze schaffen. Ein Teil davon ist der Weg vom Landwirt zum Energiewirt."