Potsdam - Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg, Heiko Müller, sieht die geplante Weiterführung der Auslandsplattformen des Landes kritisch. Sie wurden vom damaligen Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniss im Jahr 2000 eingerichtet. Seitdem wurden dafür über fünf Millionen EUR aus dem Landeshaushalt aufgewandt.
Heiko Müller: „In den Jahren 2002 und 2003 haben die vier Auslandsplattformen in Detroit, Dubai, Moskau und Singapur nur zu fünf Ansiedlungen in Brandenburg beigetragen. Angaben über die Exporte, die auf Initiative der Plattformen zustande gekommen sind, liegen überhaupt nicht vor. Dennoch plant der Wirtschaftsminister einen neuen Anlauf mit noch drei Plattformen in Dubai, Moskau und Singapur.“
Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen sei genau zu hinterfragen, ob diese „Auslandsplattformen light“ ein effektiver Mitteleinsatz zur Markterschließung und Ansiedlungsförderung sei. Heiko Müller verweist in diesen Zusammenhang auf das weltweite Netz von deutschen Auslandshandelskammern (AHK), die langjährige Erfahrungen bei der Betreuung deutscher Unternehmen haben. Müller: „Diese Kammern sind auch in diesen Regionen vertreten. Ich bezweifle, dass sich dort Brandenburg zusätzlich tummeln muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Geld besser investiert wird, wenn wir verstärkt die Unternehmer direkt unterstützen, die ihre Produkte und Dienstleistungen im Ausland vermarkten wollen.“
Heiko Müller hält darüber hinaus eine engere Kooperation mit Berlin für erforderlich. „Wenn sich Auslandsplattformen als sinnvolles Instrument erweisen, dann sollten wir sie nur gemeinsam mit Berlin einrichten.“