Papst Johannes Paul II.
Dem Kollegium der Kardinäle, den Katholikinnen und Katholiken in aller Welt, vor allem aber auch den deutschen Katholiken, spreche ich anlässlich des Todes von Papst Johannes Paul II. meine herzliche Anteilnahme und die der deutschen Sozialdemokratie aus.
Papst Johannes Paul II. war ein großer Papst, der über ein Vierteljahrhundert lang, in einer Zeit tiefer Umbrüche und Veränderungen, die Katholische Kirche in seiner Art geführt hat. Er war ein Gestaltender, der auf wichtige Entwicklungen, die diese Zeit prägten und für die Zukunft bedeutsam sind, mit Weitsicht und Klugheit Einfluss genommen hat.
Als Papst Johannes Paul II. ins Amt kam, war die Welt in Ost und West gespalten, standen sich die Großmächte in ihrer Einflusssphäre in einem zutiefst bedrohlichen Konflikt gegenüber, der angesichts der drohenden Potentiale atomarer Waffen nicht nur den Frieden, sondern das Überleben der Menschheit gefährdete. Unser eigenes Land, Deutschland, war seit langem in zwei Teile gespalten. Durch das Land und mitten durch die Stadt Berlin zog sich eine kaum überwindliche, trennende Grenze.