In einer gemeinsamen Pressekonferenz von Gerhard Schröder und Franz Müntefering am 6. Februar 2004 hat Bundeskanzler und Parteivorsitzender Gerhard Schröder den Vorsitz der Partei an Franz Müntefering abgegeben. Franz Müntefering wird zunächst kommissarischer Vorsitzender und wird auf einem Sonderparteitag Ende März offiziell von der Partei zu wählen sein. Bundeskanzler Schröder begründete seinen Verzicht auf das Amt, damit, dass die Vermittlung um den wichtigen Erneuerungsprozess der Bundesrepubik auf mehr Schultern verteilt werden soll und er sich ganz auf sein Regierungsamt konzentrieren wolle.
Auch Olaf Scholz wird von seinem Amt zurücktreten. Die Position des Generalsekretärs wird auch auf dem Sonderparteitag Ende März neu besetzt werden.
Franz Müntefering in der Pressekonferenz:
"Wichtige Schritte im Erneuerungsprozess haben wir beschlossen. Einiges ist noch zu tun. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten."
Franz Müntefering, Jahrgang 1940, wurde am 24. September 2002 in das Amt des Fraktionsvorsitzenden gewählt.
Als Bundestagsabgeordneter von 1975 bis 1992 und wieder seit 1998 verfügt er über eine große parlamentarische Erfahrung. Er war von 1992 bis 1995 Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW. Nach dem ersten Wahlsieg von Rot-Grün 1998 übernahm er das Amt des Bundesministers für Verkehr, Bau und Wohnungswesen. Von 1995 bis 1998 und ab September 1999 war Müntefering Bundesgeschäftsführer der SPD und von Dezember 1999 bis September 2002 Generalsekretär der SPD.