Sichere Basis für Entscheidungen über möglichen Straßenausbau schaffen
Derzeit wird diskutiert: Brauchen wir einen Straßenausbau gegen Staus oder zieht der nur neuen Verkehr an? Dabei wird die Diskussion leider oft eher emotional als mit kühlem Kopf geführt.
Dem Bürgermeister sind die Fakten wohl bekannt. Im Ortsblatt 06/2021, S. 20, schreibt er z.B.:
„In Tempo-30-Zonen passieren etwa 40% weniger KFZ-Unfälle als in vergleichbaren Tempo-50-Bereichen.“ „Verkehrslärm gehört […] zu den am stärksten empfundenen Lärmbelastungen… .“ Bei flächendeckendem Tempo 30 im Ort „fällt der befürchtete Zeitverlust in der Realität deutlich geringer aus als vermutet. Er liegt bei rund zwei Sekunden pro 100 Meter. Hochgerechnet auf eine drei Kilometer lange Autofahrt innerorts macht das eine Minute aus…...“
Nur er handelt nicht nach diesen Worten. Das gemeindliche Verkehrskonzept, auf das er sich stützt, stammt aus 2007 und ist überholt. Und zum Thema Tunnelbau ergab ein von der Gemeinde beauftragtes Gutachten, dass die Variante Tunnelbau nicht zu empfehlen ist.
Um aktuelle Fakten zur Verfügung zu haben beantragte die SPD-Fraktion die Erstellung eines neuen Verkehrskonzeptes. Die Vorlage wurde im Bau-Ausschuss ausführlich diskutiert. Dabei wurde die Notwendigkeit der Fortschreibung der gemeindlichen Verkehrsentwicklungsplanung von allen grundsätzlich begrüßt. Im Detail bestehe aber noch weiterer Klärungsbedarf. Am Ende bestand Einigkeit, dass ein Verkehrsentwicklungskonzept zusammen mit der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans erstellt werden soll. In diesem Gesamtkonzept könnte dann ggf. auch ein einspuriger Tunnel mit Richtungsverkehr und Geh-/Radweg enthalten sein.
Volker Heiermann